Top Redner-Tipps aus den USA (Vormals: Das Beste von Voices of Experience)

Thomas Skipwith, im Interview mit Bruno Erni, berichtet wieder von «Voices of Experience» VoE, dem Podcast der National Speakers Association NSA.

Molly Wendell, CSP: So erstellt man einen Online-Kurs

Online-Kurse sind eine zusätzliche Einnahmequelle. Aber sie sind mehr als das. Sie ermöglichen es Dir auch, Deine Trainings und Vorträge im wirklichen Leben neu zu überdenken. Molly sagt, dass sie dank ihren Online-Kursen auch auf größeren Bühnen auftreten kann. Sie sagt, es dauert etwa vier bis sechs Monate, um einen Online-Kurs zu erstellen. Das hängt davon ab, wie viel Zeit man pro Tag dafür aufwendet. In ihrem Fall hat sie Halbtags an ihren Kursen gearbeitet. Die meiste Zeit geht in die Erstellung von Material, mit dem die Studenten arbeiten und den Inhalt lernen und verinnerlichen können. Beispiele dafür sind Arbeitsblätter, Spickzettel, Checklisten, Downloads jeglicher Art. Es ist ihr wichtig zu erkennen, dass ein Kurs transformativ sein muss, nicht nur motivierend wie eine Rede. Daher sind Materialien zur Verdauung des Inhalts von zentraler Bedeutung. Achte darauf, dass Du das Ende im Auge behältst, d.h. dass Du mehrere Kurse planst, die verschiedene Stufen desselben Themas abdecken. Auf diese Weise kannst Du Deine Studenten dazu bringen, von einem Kurs zum nächsten zu wechseln, und damit sowohl ihren Lernfortschritt als auch Dein Einkommen zu steigern. Manche Leute sammeln als Erstes die E-Mails der Teilnehmer, mit der Absicht, den Kurs danach zu erstellen. Molly stellte jedoch fest, dass viele dieser Leute nie dazu kommen, den Kurs tatsächlich zu erstellen. Deshalb empfiehlt sie Dir, nicht in die gleiche Falle zu tappen. Stelle stattdessen sicher, dass Du von Anfang an einen Kurs baust, damit Du allen Leuten auf Deiner Liste etwas verkaufen kannst. Molly gab 20'000 Dollar für ihren ersten Videokurs aus, bei dem sie professionelle Hilfe in Anspruch nahm, ihre Haare machen ließ, ihr Make-up, ihre Garderobe, ihren Hintergrund, ihre Aufnahmen und ihren Filmschnitt. Im zweiten Kurs machte sie die meisten Dinge selbst. Daher gab sie nur $1000 aus. Professionelle Videofilmer und Bühnenbildner sorgen dafür, dass das Set professionell aussieht: sei es im Studio oder bei Dir zu Hause. Bitte Deine Kollegen von der German Speakers Association GSA in der Facebook-Gruppe um Empfehlungen. Besuche erstens einen Kurs über Kurse. Zweitens: Arbeite auf einer brauchbaren Plattform. Sie empfiehlt Kajabi. Für einzelne Arbeiten findet sie Freelancer auf Fiverr für Video-Intros und Outros, Logos etc.

Victoria Holtz, PhD: Rednerauftritte in Lateinamerika

Virtuelle Präsentationen heben die internationalen Grenzen für professionelles Reden auf. Es ist sehr einfach geworden, über Grenzen hinweg Partnerschaften einzugehen. Victoria ist die Präsidentin der Vereinigung lateinamerikanischer Speaker. Sie sieht eine große Nachfrage nach Speakern in Lateinamerika. In Mexiko ist es weniger problematisch, Englisch zu sprechen, während z.B. in Kolumbien, Ecuador und Peru vor allem Spanisch sprechende Personen gesucht werden. Wie üblich ist es von Vorteil, die Landessprache zu sprechen. Dies gilt auch für Brasilien. Victoria sagt, dass der Markt für Speaker in Lateinamerika weitgehend unerschlossen ist. Worauf musst Du als Sprecher in Lateinamerika achten? Achte darauf, dass Du keine Ausdrücke verwendest, die nur für Dein Heimatland wie z.B. die USA typisch sind, und denke daran, dass Lateinamerikaner einen anderen Sinn für Humor haben. Sei deshalb nicht überrascht, wenn das Publikum an anderen Orten lacht als Du es erwartet hast. Es läuft darauf hinaus: Mache Deine Hausaufgaben, zu denen auch gehört: Mach eine Publikumsanalyse. Tipp: Sprich ein paar Worte in der Landessprache.

Eliz Green und Thom Singer, CSP: Virtuelle Interviews

Der größte Fehler, den Redner bei virtuellen Präsentationen und Interviews machen, ist die mangelnde Vorbereitung. Der Redner muss sich auf die Bedürfnisse des Kunden konzentrieren, nicht auf seine eigenen. Deshalb, unabhängig vom Format, musst Du Dich auf das Interview einstellen. Eine gute Vorbereitung beginnt mit dem AV-Check (Audio und Video). Dann, bevor die Aufnahme beginnt, sollten die Teilnehmer des Interviews besprechen, wie das Interview ablaufen wird. Achte auch darauf, dass Folgendes besprochen wird: Wie wird man mit Schwierigkeiten umgehen? Wie wird man hinter den Kulissen kommunizieren? Wenn es eine Störung gibt, wird dann einer der anderen Redner einspringen? Wie kann / darf einer einen zusätzlichen Kommentar abgeben? Die Vorbereitung ist sehr ähnlich wie bei einem Interview im nationalen Fernsehen. Höre Dir frühere Episoden der Sendung an, zu der Du eingeladen bist. Auf diese Weise weisst Du wahrscheinlich auch, ob Du zum Beispiel Dein eigenes Buch erwähnen / bewerben darfst. Nutze die Technologie, die für Dich funktioniert und dem Kunden dient. Für einige wird es nur sie selbst und die Kamera brauchen - ohne viel zusätzliche Technik.

Elisa Hays, CSP: Sei resilient!

Resilienz oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen. Es geht um die innere Stärke. Während der Covid-19 Pandemie sind viele Redner gestresst, entweder weil sie ein erzwungenes Sabbatical nehmen müssen oder weil sie sich verbissen um Arbeit bemühen. Um Stress abzubauen, empfiehlt Elisa Meditation, körperliche Aktivität und Schlaf. Zu den körperlichen Aktivitäten gehören zum Beispiel Tischtennis spielen, Fahrrad fahren, spazieren gehen, tanzen oder Schlagzeug spielen. Es ist auch sehr nützlich, seinen Humor zu bewahren. Humor ist eine Überlebensstrategie. Zu diesem Zweck empfiehlt sie, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen.

Die gesprochene Version des gesamten Interviews findest Du auf https://thomas-skipwith.com/podcasts/.

Interviewpartner: Bruno Erni (www.brunoerni.com) und Thomas Skipwith (www.thomas-skipwith.com)