62. Schnellstart für virtuelle Präsentationen
Thomas Skipwith im Interview mit Bruno Erni:
Thomas Skipwith, im Interview mit Bruno Erni, berichtet wieder von «Voices of Experience» VoE, dem Podcast der National Speakers Association NSA.
Jeffrey Shaw: Bessere virtuelle Erlebnisse
Setze auch für Online-Meetings die Drittel-Regel ein. D.h. vertikal empfiehlt Jeffrey die Augen im oberen Drittel zu haben. Horizontal können sie in der Mitte sein. Wenn der jedoch eine Folie Bild-in-Bild anzeigt oder ein ausgleichendes Element im Bild hat, richtet er sich auch horizontal an der Drittel-Regel aus. Du kannst mit und ohne Green Screen arbeiten. Entscheidend ist, dass es mit Green Screen keine unscharfen Ränder und Fischhäute an den Händen gibt. Das lenkt ab. Je weiter weg (ca. 2 Meter) der Körper vom Green Screen ist, umso schärfer werden die Ränder wiedergegeben. Der Green Screen soll Deine Botschaft unterstützen und nicht ablenken. Übrigens, die Golden-Gate-Brücke als Hintergrund ist unterdessen abgegriffen. Nutze den Hintergrund, um die Neugierde des Publikums zu wecken. Jeffrey macht das beispielsweise mit seinem Bücherregal oder einer kleinen Statue. Die kleinen Details geben einen persönlichen Touch. Jeffrey legt grossen Wert auf die Belichtung. Er empfiehlt ein Ringlicht (von Neewer). Das Ringlicht soll ein bisschen höher platziert sein als die Augen. Mit einem zusätzlichen Licht von der Seite, das kann auch das Fenster sein, werden die Konturen noch schärfer. Das Fenster soll allerdings eine nördliche Ausrichtung haben, so dass es, wenn möglich gleichbleibt. Beachte auch die Farbkombination. Es gibt Leute, die eher mit harmonischen Farben ankommen und solche, die kontrastierende Farben einsetzen. Von viel rot rät er ab. Rot lenkt zu stark ab. 2 abschließende Tipps: Sprich im Singular. Die Zuhörer am anderen Ende der Leitung sind normalerweise allein. Mache einen Plan, wann Du und Dein graphisches Element wo im Bild sein werden - ähnlich wie Du es Dir gewohnt bist auf der Bühne.
Dave Bricker: Schnellstart für virtuelle Präsentationen
Du musst besser aussehen als Dein Publikum. Investiere deshalb in eine Kamera, ein Mikrofon und gutes Licht. Achte darauf, dass Du nicht an den Laptop gebunden bist und stattdessen eine externe Kamera und ein externes Mikrofon hast. Auf diese Weise kannst Du Dich besser bewegen und den Abstand zur Kamera verändern. Befreie Dich!
Sorge für gutes Licht und einen Green Screen. Beleuchte den Green Screen separat mit Softboxlichtern.
Die Kamera muss eine Auflösung von mindestens 1080p haben.
Fortgeschrittene Benutzer werden Hardware wie das ATEM Mini von Blackmagicdesign verwenden. Es ermöglicht das manuelle Umschalten zwischen vier Eingangssignalen, z.B. von zwei Kameras und zwei Laptops.
Du kannst alternativ ein Videostudio mieten oder einen Filmstudenten der Universität anheuern, um Dich zu unterstützen.
Anstatt live aufzutreten, kannst Du nun Deine Rede vorab aufzeichnen und somit fehlerfrei gestalten. Dann ziehe Dich gleich an wie im Video. So merkt keiner, dass Du nur bei der Fragestunde live dazugeschaltet bist. (Das geht allerdings auf Kosten der Interaktion.)
Die Vorabaufzeichnung ist auch ein großer Vorteil, falls die Internetverbindung ausfällt. Außerdem können Logos und kleine Videosequenzen des Kunden eingefügt werden, ganz wie es Dir und dem Kunden gefällt.
Empfohlene Hardware für:
- Mikrofone: Blue Yeti und jedes Studio-Kondensatormikrofon, jegliches Ansteckmikrofone
- Kamera: Sony, Canon
- Beleuchtung: Softbox oder LEDs bei E-Bay, Amazon
- Produktions-Software: Adobe After Effects und Premiere, DaVinci Resolve
Andrew Tarvin, CSP: Die Hierarchie von virtuellen Präsentationen
Online Meetings und digitale Events können in 5 Stufen unterteilt werden.
4: Hammer: Fühlt sich an wie eine TV-Produktion, Assistenten, verschiedene Kamerawinkel, virtueller Produzent, teure Hardware, Beispiel: Dan Thurman, Drew Davis
3: Echt gut: Zusätzliche Hardware kommt zum Einsatz, eine Spiegelreflexkamera, eine Videokamera, Hardware- und/oder Software-Switcher, flüssiger Übergang zwischen Folien, Ansicht von Dir und anderen Elementen, ein Ansteckmikrofon, gute Belichtung mit 3 Lichtern, ein professioneller Hintergrund evtl. mit Logo, Chat, Break-out Räume
2: Es ist gut auszuhalten: Benutze eine qualitativ hochstehende Webcam, externes Mikrofon, ein Ringlicht, Abwechslung zwischen Folien und direkt in die Kamera reden
1: Ist ok: Die Kamera ist auf Augenhöhe, der Hintergrund ist aufgeräumt, es läuft niemand durchs Bild, Audio und Video, gute Belichtung, Interaktion
0: Wirklich schlecht: der Hintergrund lenkt ab, schlecht rasiert, Mikrofon des Laptops, Nasenloch-Perspektive
Für Stufe 4 brauchst Du kein eigenes Studio, kannst aber eines mieten. Wie gehst Du an die Preisgestaltung heran? Sie hängt von der Anzahl der Teilnehmenden, Deinen und den Zielen des Kunden ab. Stelle schon während des Verkaufsgesprächs sicher, dass Dein Auftritt auf Stufe 2 - 3 liegt. Auf diese Weise sieht der potentielle Kunde, was er erwarten kann. Beispielsweise kannst Du ein Video von dem zeigen, was Du mit den Teilnehmenden machen wirst. Letzter Tipp: Nutze Bild-in-Bild, um Dich von den anderen abzuheben, entweder mit ATEM Mini Pro oder Prezi Video.
Die gesprochene Version des gesamten Interviews findest Du auf https://thomas-skipwith.com/podcasts/, iTunes oder Spotify.
Interviewpartner: Bruno Erni (www.brunoerni.com) und Thomas Skipwith (www.thomas-skipwith.com)
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